7 Mart 2020 Cumartesi

Der kleine Prinz - Kapitel 13 | HÖRBUCH



Kapitel XIII

Der vierte Planet gehörte einem Geschäftsmann. Der Mann war so beschäftigt, dass er bei der Ankunft des kleinen Prinzen nicht einmal den Kopf hob. - "Guten Tag", sagte dieser zu ihm. - "Ihre Zigarette ist ausgegangen." - "Drei und zwei macht fünf. Fünf und sieben zwölf. Zwölf und drei ist fünfzehn. Fünfzehn und sieben ist zweiundzwanzig. Keine Zeit, um sie wieder anzuzünden. Uff! Das macht also fünfhunderteine Million, sechshunderzweiundzwanzigtausendsiebenhunderteinunddreißig." - "Fünfhundert Millionen wovon?" - "Wie? Du bist noch hier? Fünfhunderteine Millionen von ... ich weiß es nicht mehr ... ich habe so viel Arbeit! Ich bin mit Ernst bei der Sache, für Quatsch hab ich keine Zeit! Zwei und fünf ist sieben ..." "Fünfhundert Millionen wovon?", wiederholte der kleine Prinz, der niemals von einer Frage abließ, wenn er sie einmal gestellt hatte. Der Geschäftsmann hob den Kopf: - "In den vierundfünfzig Jahren, seit ich auf diesem Planeten lebe, wurde ich nur drei Mal gestört. Das erste Mal vor zweiundzwanzig Jahren, als ein Maikäfer von weiß Gott wo herabgefallen ist. Er machte einen furchtbaren Lärm und ich habe mich beim addieren gleich viermal verrechnet. Das zweite Mal war vor elf Jahren, bei plötzlichen Gelenkschmerzen. Ich mache zu wenig Sport. Ich habe keine Zeit zu vertrödeln. Ich bin mit Ernst bei der Sache. Das dritte Mal ... ah, da haben wir's. Ich war bei fünfhunderteiner Million ..." - "Millionen wovon?" 51 Der Geschäftsmann verstand, dass er nicht darauf hoffen konnte, in Ruhe gelassen zu werden: - "Millionen dieser kleinen Dinger, die man manchmal am Himmel sieht." - "Fliegen?" - "Aber nein, diese kleinen leuchtenden Dinger." - "Bienen?" - "Aber nein. Kleine goldene Dinger, die Faulpelze zum Träumen bringen. Aber ich bin mit Ernst bei der Sache! Ich habe keine Zeit zum Träumen." - "Ah, die Sterne?" - "Ja genau, so ist es, die Sterne." - "Und was machst du mit fünfhundert Millionen Sternen?" - "Fünfhunderteine Million, sechshundertzweiundzwanzigtausendsiebenhunderteinunddreißig. Ich bin mit Ernst bei der Sache, ich bin exakt!" - "Und was machst du mit diesen Sternen?" - "Was ich damit mache?" - "Ja." - "Nichts. Ich besitze sie." - "Du besitzt die Sterne?" - "Ja." - "Aber ich habe schon einen König getroffen, der ..." - "Könige besitzen nichts. Sie ,regieren überʻ. Das ist etwas ganz anderes." - "Und was bringt es dir, Sterne zu besitzen?" - "Dadurch bin ich reich." - "Und was bringt es dir, reich zu sein?" - "So kann ich andere Sterne kaufen, wen jemand welche findet." 52 - "Dieser Typ", sagte sich der kleine Prinz, "er denkt ein bisschen so wie mein Säufer." Dennoch stellte er weitere Fragen: - "Wie kann man denn Sterne besitzen?" - "Wem gehören sie denn?", gab der Geschäftsmann mürrisch zurück. - "Ich weiß nicht. Niemandem." - "Na dann gehören sie mir, denn ich habe als Erster daran gedacht." - "Das reicht aus?" - "Sicher. Wenn du einen Diamanten findest, der niemandem gehört, so gehört er dir. Wenn du eine Insel findest, die niemandem 53 gehört, so gehört sie dir. Wenn du als Erster eine Idee hast, lässt du sie patentieren: sie gehört dir. Und mir gehören die Sterne, denn niemand vor mir hat sich darum geschert, sie zu besitzen. - "Das stimmt wohl", sagte der kleine Prinz. "Und was machst du mit ihnen?" - "Ich verwalte sie. Ich zähle sie und dann zähle ich sie wieder", sagte der Geschäftsmann. Das ist schwierig aber ich bin ein ernstzunehmender Mann!" Der kleine Prinz war nicht zufrieden. - "Ich besitze einen Schal, den kann ich mir um den Hals binden und mitnehmen. Wenn mir eine Blume gehört, kann ich sie pflücken und mitnehmen. Aber du kannst die Sterne ja nicht pflücken!" - "Nein, aber ich kann sie auf die Bank bringen." - "Was soll das heißen?" - "Das bedeutet, ich schreibe die Anzahl der Sterne auf einen kleinen Zettel. Und diesen Zettel verschließe ich dann in einer Schublade." - "Das ist alles?" - "Das reicht schon!" - "Das ist witzig", dachte der kleine Prinz. "Es klingt fast poetisch. Aber wirklich ernst gemeint ist es nicht." Von ernsten Dingen hatte der kleine Prinz eine ganz andere Vorstellung als die Erwachsenen. - "Ich", sagte er noch, "ich besitze eine Blume, die ich jeden Tag gieße. Ich besitze drei Vulkane, die ich jede Woche fege. Denn ich fege sogar jenen, der schon erloschenen ist. Man weiß ja nie. Meinen Vulkanen nutzt es, ebenso wie meiner Blume, dass ich sie besitze ... Aber für deine Sterne bist du ganz unnütz ..." 54 Der Geschäftsmann öffnete den Mund aber ihm fiel keine Antwort ein und der kleine Prinz machte sich auf und davon. "Die Erwachsenen sind doch wirklich komisch!", sagte er sich auf seiner Reise. 55

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