30 Kasım 2019 Cumartesi

Das Kind und Die Katze

Das Kind und Die Katze

"Komm" flüsterte das Kind, und die katze kam bis vor das Bett

"Ich soll einschlafen, aber ich möchte mit der reden. das Haus ist gross. Wir beide sind die Kleinsten. Wir sind allein"

Die Katze reckte sich, schien nur noch ein langer, schwarzer Schatten zu sein, dann drehte sie sich zur Balkontür, als wolle sie sagen: Hörst du nicht, es kommt ein Gewitter.

"Es ist noch weit entfernt", erwiderte das Kind, um sich selber zu beruhigen "Komm naher. Setz dich auf die Decke. Unter di Decke darf ich dich nicht nehmen. Nein, auch nicht, wenn wir allein sind."

Das Kind lag still und hatte die Katze ein wenig tiefer neben sich. Sie hörten dem Wind zu und sahen sich im Zimmer um und dann einander an. das Kind streichelte die Katze.

"Du könntest auch was sagen." Aber es wollte nichts von einer Antwort abhangig machen und fuhr gleich fort: "Es ist eigentlich nicht nötig. Es geht auch so."

Ich sollte mich nicht so fürchten, dachte das kind. Das Haus schien unbewohnt und leer, obwohl doch die Katze und es selbst darin waren. "Warum sind die Eltern nur fortgegangen? Dabei waren sie nicht einmal sehr vergnügt und gingen dıch zu weit miteinander aus." Die Katze begann zu schnurren. Das war vertraut und doch nicht beruhigend.

"Wollen wir Licht machen?" Aber die Katze schnurrte nur vor sich hin.

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"Ich trae mich nicht aufzustehen", sagte das Kind. Die dunklen Ecken des Zimmers verdichteten sich und das Kind dachte: Ich möchte nach Hause gehen und bin schon da. Und es erschrak darüber. Katze müsste ich sein, dachte es, dann waren wir gut zu zweit. Es wühlte sein Haar in das schwarze Fell der Katze und unarmte sie und wollte die Katze so lieben, dass es sich selbst oder das Tier verwandeln konnte. Das Gewitter begann über der Stadt aufzubrechen. Das Kind wünschte stark zu sein. Aber so sehr es sich auch Mut machte, seine Hande hatten Mühe, die Bettdecke hochzuziehen. Es traute sich nicht, aufzustehen und die Tür zu schliessen, um das Licht der Blitze nicht sehen zu müssen, das nun sekundenlang über den Flur lief und das Zimmer erhellte.

Die Katze hatte sich aufgerichtet und stemmte die Vorderpfoten dem Kind auf den Leib. Das Kind merkte es kaum. Die Katze war zierlich und leicht.

Das Kind horchte auf das Gewitter. Vor Erregung wagte es kaum laut zu sprechen: "Ich möchte stark sein, Katze! Oder du müsstest es sein. Ich will mich nicht mehr fürchten"

Es suchte einen Ausweg aus seiner Angst und wollte mit etwas beginnen, und da es nicht selber so klein, verborgen im schwarzen Fell einer Katze sein konnte, so rief es: "Ich werde dich zu einem Löwen machen, zu einem grossen, ausgewachsenen Löwen!"

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Den Donner rollte über das Haus und schleppte dem Blitz die Gewichte nach. Der Schatten der Katze an der Wand wurde gross und grösser von einem Blitz zum anderen, und die Katze wurde immer unruhiger. Doch das Kind sprach unentwegtbe gütigend, fieberhaft überredend auf sie sein, als sei es selbst verloren, entzöge sich ihm jetzt die Katze. "Sei still, schon wachst du! Balb bist du mein Löwe. Ich lege meinen Kopf auf deine Pfoten, und wenn das Gewitter die Jalousien hochschiebt, wenn die Tür sich öffnet und über den Flur etwas Ungeheures hereinkommt, dann wirst du gross sein und mich beschützen. Du wirst alles für mich in Ordnung bringen."

Langsam wurde aus der Katze ein Löwe. "Du wirst ein schöner Löwe", sagte das Kind. "Du bekommst ein Fell, so gelb wie der Mond, und die Blitze bleiben an deinem Hals hangen und werden zur Mahne, und deine Zunge ist nun schon so gross wie ein kleines Katzchen. Hast du Angst davor, so gross zu werden? Doch es hilft nichts. Wenn ich gross werden muss, sollst du es auch werden und gleich noch grösser. Da staunen morgen alle, wenn sie dich sehen. Aber was können sie schon bemerken"

Kein Mensch ausser dem Kind wusste, wie merkwürdig jetzt sein Zimmer war, wie alle Möbel im Dunkeln sich vom Boden hoben, schwebten und als Schatten in die Wand traten.

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Man hörte den nun einsetzenden Regen vom Dach herunterrauschen, so heftig, dass es dem Kind klang, als seien das die jungen Siebenschlafer, von denen sie gehört hatte, die zum Vergnügen auf den Dachpfannen herunterrutschten. Dann aber schlug der Donner zu und das Kind duckte sich unter dem Löwen.

Vom Flur aus sprang zischend ein Blitz ins Zimmer, traf seinen eigenen Schein, der durch die Spalten der Jalousien trat, entzündete sich und tauchte das Zimmer in ein wild brennendes Feuer.

Es war so hell, dass selbst der Löwe fahl aussah. Er erhob sich, fiel über den Blitz her, schluckte ihn wie ein Feuerfresser, der die Flammen für immer bei sich behalt, und trat die letzten Funken der Glut aus, als sie eben das Bett in Brand setzen wollten.

"Ist alles vorbei?" fragte das Kind. Es hatte seine Augen geschlossen.
"Ja" erwiderte der Löwe, "es kann nichts mehr passieren", und er leckte dabei dem Kind das Gesicht, damit es ihn ansehe.
"Das Feuer ist gelöscht, und das Gewitter zieht schon ab"
"Das ist gut. Bist du ganz in Ordnung?"
"Nein" sagte der Löwe.
"Du hast mit deinem Fell nicht achtgegeben, dabei ist es ganz neu"
Aber das kümmerte den Löwen nicht.
Er hatte nun bemerkt, wie es ist, Kraft zu haben, und das machte ihn nachdenklich.

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"Du wirst dich schon daran gewöhnen, Löwe zu sein" tröstete das Kind ihn.
"Natürlich, es ist schon so, du kannst nun nicht mehr auf meinem Arm sitzen, aber dafür kann ich mich bei dir verstecken."
"Das ist nun gar nicht mehr nötig", sagte der Löwe.

Wahrend das Gewitter über die Stadtgrenze hinauszog, die Eltern auf dem Heimweg waren und der Löwe einschlief, lag das Kind regungslos und fühlte sich sehr sicher. Ich werde nie wieder Angst haben, dachte es, nicht mal im Dunkeln und bei Gewitter. Ich wusste wirklich nicht, dass man so viel tun kann. Ich hatte keine Ahnung, dass man mit sich und dem anderen zaubern kann. Ich werde nie wieder nachts weinen.

"Warum lachst du, Löwe?", fragte es. Aber der Löwe hatte nur im Traum gelacht, weil er traumte, er ware eine kleine schwarze Katze. Das Kind versuchte, ihn zur Seite zu drücken, weil er fast das ganze Bett ausfüllte und ihm kaum Platz liess. Dann schlief es auch ein, besorgt, es könne sein neues Geheimnis im Schlaf vergessen.

In der Nacht verschwand der Löwe. Es war ein schöner Löwe, mit etwas kleinen Augen und einer Brandstelle im Fell. Das Kind fragte nie nach seiner Katze, die nach der Gewitternacht verschwunden blieb.

Es war so verstandig zu wissen, dass es einen Löwen doch nicht in der Wohnung hatte behalten können.


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