3
"Guten Morgen, Chef! Heute kommen Sie aber spät. Die Weihnachtsfeier gestern hat wohl etwas länger gedauert...?" Bea Braun begrüsst den Detektiv, der mit müdem Gesicht das Büro betritt.
"Ihre alter Freund Gernot Haube aus Friedrichshausen hat von einer Stunde angerufen. Ich habe alles notiert und schon mal ein bisschen telefoniert, um nehr Informationen zu bekommen. Es geht um einen Mond..."
"Moment, Bea, einen Moment bitte. Langsam, langsam. Ich brauche erst mal einen Kaffee, und dann setzen wir uns in Ruhe hin und Sie erzählen mir, was los ist. Ich habe heute nicht gut und auch nicht viel geschlafen, also erst mal einen Kaffee. Diese Weihnachtsfeier war wirklich sehr anstrengend... und dann gleich zur Begrüssung einen Mord! Also wirklich, Bea!"
Müller giesst sich eine Tasse Kaffee ein und setzt sich an den Besprechungtisch in seinem Büro.
Bea Braun holt ihre Notizen und erzählt:
"Also, Gernot Haube aus Friedrichshausen hat angerufen. Er sagt, dass er Ihre Hilfe braucht. In der Nähe eines Wohnheims für Asylbewerber wurde ein Junge tot aufgefunden. Die Zeitungen schreiben, dass der Mörder ein kurdischer Asylbewerber ist. Der ermordete Junge gehörte zu einer Gruppe von Skinheads, die verschiedene Anschläge auf das Heim gemacht haben. Die Bürger von Friedrichshausen sind alle ziemlich aufgebracht und die Polizei sucht jetzt diesen Kurden. Am Freitag ist die Beerdigung des Jungen und Haube glaubt, dass die Skinheads weitere Anschläge auf das Heim machen werden, wenn nicht bald der Mörder gefunden wird. Der Kurde heisst Ahmad Samadi und ist unschuldig, sagt Gernot. Aber dieser Ahmad ist verschwunden. Keiner weiss, wo er ist."
"Hm. Und was soll ich tun?", fragt Müller.
"Ich dachte, Sie fahren mal nach Friedrichshausen. Ich habe schon bei der Auskunft der Bundesbahn angerufen. Der nächste Zug geht um 12 Uhr 28 ab Bahnhof Zoo. Umsteigen in Kassel. Ankunft Friedrichshausen 21 Uhr."
4
Zur gleichen Zeit, als Privatdetektiv Müller die Informationen von Bea Braun notiert und seinen Morgenkaffee trinkt, steht Gernot Haube mit einer Gruppe von Helfern vor dem Wohnheim. Etwa fünfzig Meter vom Heim entfernt steht eine Gruppe von Jugendlichen. Sie rufen:
"Asylanten raus! Mörder! Mörder!"
Etwas abseits steht ein Polizeiauto und zwei Beamte beobachten das Geschechen. Auch einige Leute aus Friedrichshausen schauen zu.
"Vorsicht!", ruft Gernot Haube, und im gleichen Moment fliegt eine Bierflasche gegen die Mauer des Heims. Sie zerbricht in viele Scherben.
"Schau, schau, Thorsten Brade, der Sohn des Bürgermeisters", sagt Hauber und deutet auf einen Jugendlichen. Der hat ganz kurz geschnittene Haare, eine schwarze Bomberjacke und schwarze Stiefel. Er ist ziemlich betrunken und schreit am lautesten.
"Wenn das mein Sohn wäre ..." Karin Frisch ballt die Fäuste.
"Aufgehetzt, einfach aufgehetzt", sagt Gernot verbittert.
"Die sagen und machen nur, was die schweigende Mehrheit denkt. Sie wollen, dass die Asylsuchenden verschwinden. Das ist es doch, was die meisten wollen. Die Angst vor Fremden, vor dem Anderssein. Das ist doch der Grund für diesen Rassismus und den Fremdenhass. Es ist überall das Gleiche. Minderheiten werden immer gehasst", Gernots Stimme klingt traurig.
Karin Frisch protestiert: "Aber Gernot, erstens werden sie nicht überall gehasst und zweitens nicht von allen. Deshalb sind wir doch hier. Und wir sind auch nicht allein..."
"Guten Morgen, Chef! Heute kommen Sie aber spät. Die Weihnachtsfeier gestern hat wohl etwas länger gedauert...?" Bea Braun begrüsst den Detektiv, der mit müdem Gesicht das Büro betritt.
"Ihre alter Freund Gernot Haube aus Friedrichshausen hat von einer Stunde angerufen. Ich habe alles notiert und schon mal ein bisschen telefoniert, um nehr Informationen zu bekommen. Es geht um einen Mond..."
"Moment, Bea, einen Moment bitte. Langsam, langsam. Ich brauche erst mal einen Kaffee, und dann setzen wir uns in Ruhe hin und Sie erzählen mir, was los ist. Ich habe heute nicht gut und auch nicht viel geschlafen, also erst mal einen Kaffee. Diese Weihnachtsfeier war wirklich sehr anstrengend... und dann gleich zur Begrüssung einen Mord! Also wirklich, Bea!"
Müller giesst sich eine Tasse Kaffee ein und setzt sich an den Besprechungtisch in seinem Büro.
Bea Braun holt ihre Notizen und erzählt:
"Also, Gernot Haube aus Friedrichshausen hat angerufen. Er sagt, dass er Ihre Hilfe braucht. In der Nähe eines Wohnheims für Asylbewerber wurde ein Junge tot aufgefunden. Die Zeitungen schreiben, dass der Mörder ein kurdischer Asylbewerber ist. Der ermordete Junge gehörte zu einer Gruppe von Skinheads, die verschiedene Anschläge auf das Heim gemacht haben. Die Bürger von Friedrichshausen sind alle ziemlich aufgebracht und die Polizei sucht jetzt diesen Kurden. Am Freitag ist die Beerdigung des Jungen und Haube glaubt, dass die Skinheads weitere Anschläge auf das Heim machen werden, wenn nicht bald der Mörder gefunden wird. Der Kurde heisst Ahmad Samadi und ist unschuldig, sagt Gernot. Aber dieser Ahmad ist verschwunden. Keiner weiss, wo er ist."
"Hm. Und was soll ich tun?", fragt Müller.
"Ich dachte, Sie fahren mal nach Friedrichshausen. Ich habe schon bei der Auskunft der Bundesbahn angerufen. Der nächste Zug geht um 12 Uhr 28 ab Bahnhof Zoo. Umsteigen in Kassel. Ankunft Friedrichshausen 21 Uhr."
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Zur gleichen Zeit, als Privatdetektiv Müller die Informationen von Bea Braun notiert und seinen Morgenkaffee trinkt, steht Gernot Haube mit einer Gruppe von Helfern vor dem Wohnheim. Etwa fünfzig Meter vom Heim entfernt steht eine Gruppe von Jugendlichen. Sie rufen:
"Asylanten raus! Mörder! Mörder!"
Etwas abseits steht ein Polizeiauto und zwei Beamte beobachten das Geschechen. Auch einige Leute aus Friedrichshausen schauen zu.
"Vorsicht!", ruft Gernot Haube, und im gleichen Moment fliegt eine Bierflasche gegen die Mauer des Heims. Sie zerbricht in viele Scherben.
"Schau, schau, Thorsten Brade, der Sohn des Bürgermeisters", sagt Hauber und deutet auf einen Jugendlichen. Der hat ganz kurz geschnittene Haare, eine schwarze Bomberjacke und schwarze Stiefel. Er ist ziemlich betrunken und schreit am lautesten.
"Wenn das mein Sohn wäre ..." Karin Frisch ballt die Fäuste.
"Aufgehetzt, einfach aufgehetzt", sagt Gernot verbittert.
"Die sagen und machen nur, was die schweigende Mehrheit denkt. Sie wollen, dass die Asylsuchenden verschwinden. Das ist es doch, was die meisten wollen. Die Angst vor Fremden, vor dem Anderssein. Das ist doch der Grund für diesen Rassismus und den Fremdenhass. Es ist überall das Gleiche. Minderheiten werden immer gehasst", Gernots Stimme klingt traurig.
Karin Frisch protestiert: "Aber Gernot, erstens werden sie nicht überall gehasst und zweitens nicht von allen. Deshalb sind wir doch hier. Und wir sind auch nicht allein..."
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