17 Mayıs 2020 Pazar

Haus Ohne Hoffnung (4)

8

Eine Stunde später stehen die beiden Freunde auf dem Friedhof. Sehr viele Bewohner von Friedrichshausen haben sich versammelt. Die Familie von Klaus Biederstett steht un das Grab. Der Stadtrat ist fast vollzählig vertreten. Freunde, Mitschüler, Schaulustige. Eine Gruppe schwarz gekleideter Jugendlicher steht militärisch korrekt auf der anderen Seite. Nach ein paar kurzen Reden wird der Sarg ins Grab gesenkt.
Plötzlich tritt ein grosser, schlanker Jugendliche aus der Gruppe vor das Grab und will eine Ansprache halten. Der Pfarrer drängt ihn zur Seite und wirft mit einer kleinen Schuafel Erde ins Grab. Er spricht ein paar Worte, die Müller nicht verstehen kann. Dann gibt er die Schufel weiter und drückt den Mitgliedern der Familie die Hände. Die Umstehenden bilden eine Schlange und wiederholen das Ritual des Pfaffers. Der Anführer der Skinheads steht mit finsterer Miene daneben.
"Das ist Thorsten Brade, der Sohn des Bürgermeisters. So etwas wie der Chef der Bande", flüstert Haube.
"Thorsten und der Kindergarten", bemerkt Müller.
"Wie meinst du das?"
"Der Rest der Gruppe oder Bande, wie du sagst, das sind doch noch halbe Kinder. Schau dir doch die Gesichter an!"
"Ja, aber aufgehetzte Kinder", stellt Haube fest.

Die Zeremonie ist zu Ende und die meisten Leute haben den Friedhof verlassen. Auch die beiden Freunde gehen. Am Ausgang bemerken sie, wie die Gruppe der Skinheads auf einen Jungen einredet. Er ist nicht so gekleidet wie die Gruppenmitglieder. Er trägt eine Winterjacke und Jeans. Nur die kurz geschnittenen Haare passen zu den anderen Jugendlichen. Der Junge wirkt ziemlich ängstlich und unsicher. Müller versteht nur einige Worte: "Los, du Feigling... du musst aber ... Ruhe..."

9

"Der Nächste bitte!"
Müller folgt der Sprechstunden hilfe in das Zimmer. De Arzt, ein freundlicher, älterer Herr im weissen Mantel, kommt auf ihn zu.
"Na, was fehlt uns denn, junger Mann?"
"Guten Tag, Herr Doktor. Mir fehlt eigentlich nichts. Ich bin aus einem anderen Grund gekommen. Mein Name ist Müller. Ich bin Privatdetektiv."
Der Arzt schaut jetzt nicht mehr so feundlich. "Und was kann ich für Sie tun?"
"Sie haben doch die Leiche von Klaus Biederstett untersucht?", fragt Müller.
"Ach, deswegen kommen Sie? Mein Bericht liegt bei der Polizei. Ich will nichts mit der Sache zu tun haben. Da müssen Sie schon mit der Polizei..."
"Entschuldigen Sie", unterbricht ihn Müller, "ich habe nur eine Frage, die Sie mir doch beantworten könne." Der Arzt blickt Müller skeptisch an. "Un die ist?"
"Was war eigentlich die Todesursache?"
"Tod durch Erfrieren."
"Wie bitte? Wieso schreibt die Zeitung dann von Mord?", fragt Müller erstaunt.
"Ich habe der Presse gegenüber keine Erklärungen abgegeben. Mich hat niemand dazu gefragt. Der Junge hatte eine Kopfverletzung. Wie von einem Schlag. Eine Platzwunde. Wber diese Verletzung war nicht tödlich. Er muss ohnmächtig die ganze Nacht im Schnee gelegen haben und ist erfroren."
"Wann hat man die Leiche gefunden?" Müller ist immer noch erstaunt.
"Am Montagmorgen."

"Und was kann die Verletzung verursacht haben?"
"Tja, schwer zu sagen. Ein runder Gegenstand oder so. Haben die Eltern von Klaus Sie beauftragt?", fragt der Arzt.
"Nein, ich arbeite für das Asylheim."
jetzt schaut der Arzt nervös auf seine Uhr. "So, Herr Müller, ich muss mich jetzt um meine Patienten kümmern. Und bitte, lassen Sie meinen Namen aus dem Spiel..."
"Natürlich, Herr Doktor. Und vielen Dank! Auf Wiedersehen."
Nachdenklich verlässt Müller die Arztpraxis. Er beschliesst, dem 'Friedrichshausener Tageblatt' einen Besuch abzustatten. Doch dort passiert ihm das Gleiche wie bei einem anschliessenden Besuch im Jugendzentrum der Stadt: Die Leute sind abweisend, keiner will mit ihm reden.









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